Migräne & Ursachen

Die richtige Nahrung für's Gehirn

Geschätzte Lesedauer: 2.30 Min.

Bei Migräne reagiert unser Gehirn besonders empfindlich. Nicht selten steigern sich die pochenden und hämmernden Kopfschmerzen bis ins Extreme und zerren an unserem Gesundheitszustand. Welche Trigger und Ursachen Migräne auslösen, ist noch nicht eindeutig erforscht. Neben Stress und hormonellen Schwankungen sollte auch die Ernährung auf der Suche nach den Auslösern unter die Lupe genommen werden.

Leiden Sie unter Migräne? Wenn ja, wie häufig?

Erfahren Sie hier alles über Migräne:

  • Was ist Migräne?
  • Was sind häufige Ursachen für Migräne?
  • Muss man bei Migräne die Ernährung anpassen?

 

Was ist Migräne?

Charakteristisch für Migräne sind pochende, pulsierende und sehr starke Kopfschmerzen. Ursachen und Auslöser für Migräneattacken sind wissenschaftlich noch nicht belegt. Auch Dauer und Häufigkeit der Kopfschmerzen, welche in den meisten Fällen auf einer Kopfhälfte spürbar sind, variieren von Betroffenem zu Betroffenem. Häufig kommen weitere Symptome zu den Schmerzen dazu, die sich im Verlauf der Migräneattacke ändern oder sogar zeitgleich auftreten können. Der Zustand kann bis zu 72 Stunden anhalten. Kopfschmerzen sowie Begleitsymptome steigern sich im Verlauf, sodass in der Erholungsphase ein starkes Schlafbedürfnis besteht.

Bei Migräne sind folgende Begleitsymptome typisch:

Mann mit Migräne
  • Licht- und Lärmempfindlichkeit

  • Übelkeit, Brechreiz und plötzliches schwallartiges Erbrechen

  • Appetitlosigkeit oder Heißhunger auf Süßes

  • Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Gerüchen

  • Kribbel- und Taubheitsgefühle

  • Zeichen der Aktivierung des Parasympathikus

  • Nackenverspannungen und Rückenschmerzen

  • Konzentrationsprobleme

Was sind häufige Ursachen für Migräne?

Bis heute sind für Migräne keine eindeutigen Ursachen erforscht. Als Auslöser werden Stress, hormonelle Störungen, ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus aber auch bestimmte Nahrungsmittel diskutiert, wissenschaftlich belegt ist aber keine dieser Kopfschmerzen. Ursachen sind dabei meistens nicht auf einen Faktor zurückzuführen. Denn Migräne schlägt gerne zu, wenn mehrere ungünstige Faktoren aufeinandertreffen – und kann dadurch die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Um Zusammenhänge zu entdecken, sollten Trigger sowie Begleitumstände notiert werden.

Gemeinsam mit einem Arzt kann es leichter fallen, einen individuellen Weg zu finden, mit Migräne umzugehen. Denn eine ursächliche Behandlung gibt es bisher nicht. 

 

Mögliche Migräne-Ursachen auf einen Blick:

  • Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Hormonelle Störungen
  • Stress und Angstzustände
  • Stark tyramin- und histaminhaltige Lebensmittel
  • Reduzierte Flüssigkeitszufuhr
  • Das Auslassen von Mahlzeiten
  • Hormonelle Veränderungen
  • Umweltreize wie Wetterfühligkeit
  • Körperliche Beschwerden
  • Starker Alkohol- oder Nikotinkonsum

Muss man bei Migräne die Ernährung anpassen?

Generell gilt, dass eine Umstellung der Ernährung nur dann sinnvoll ist, wenn bestimmte Nahrungsmittel eindeutig als Auslöser identifiziert wurden. Eine „Migräne-Diät“ kann Betroffene von einer Migräne nicht völlig befreien.

Es ist zu beachten, dass nicht alle Trigger bei jedem Betroffenen zutreffen. So kann der eine auf bestimmte Lebensmittel mit Migräneattacken reagieren, während ein anderer diese Speisen oder Getränke problemlos verträgt.

Ernährung bei Migräne mit Nüssen, Obst und Gemüse

Stark tyramin- und histaminhaltigen Lebensmittel wird nachgesagt, dass sie Migräneattacken auslösen können. Demnach sollten Sie – wenn diese Lebensmittel bei Ihnen zu den auslösenden Faktoren zählen -vor allem lang gelagerte oder gereifte Speisen, wie beispielsweise Käse, Salami und Schinken oder Sauerkraut, vermeiden. Gleiches gilt für Getränke wie Sekt, Wein oder Bier. Ebenso sollte auf Trockenfrüchte, Schokolade oder reife Bananen verzichtet werden, da deren Verzehr bei diesen Patienten Migräneattacken begünstigen kann. 

Auch Koffein, bestimmte Eiweißstoffe in Milchprodukten, Konservierungsstoffe in Fertiggerichten oder der Geschmacksverstärker Glutamat konnten in Zusammenhang mit Migräneattacken gebracht werden.

Nicht nur bestimmte Lebensmittel spielen eine Rolle. Bei Migräne sollte auch auf die Zubereitung, die Menge sowie die Tageszeit der Aufnahme und die sonstige körperliche Verfassung geachtet werden. Nur, weil man Käse verträgt, heißt das noch nicht, dass die individuelle Schwelle für Migräne in Verbindung mit einem weiteren Nahrungsmittel ebenso unter der Toleranzgrenze bleibt. Auf den Punkt gebracht bedeutet das, dass Käse in Verbindung mit Wein durchaus zu Migräneattacken führen kann – dieser Umstand macht das Erkennen von Triggerfaktoren schwierig.

Hingegen werden Magnesium und Omega-3-Fettsäuren nachgesagt, dass sie sich positiv auf Migräne auswirken können. Während Magnesium an allen energieerzeugenden Enzymreaktionen im Körper beteiligt ist, hemmen Omega-3-Fettsäuren unter anderem Entzündungsreaktionen. Aufgrund dessen gehen Wissenschaftler davon aus, dass diese vermutlich auch an Migräne beteiligt sein könnten. Geeignete Lebensmittel mit reichlich Omega-3-Fettsäuren ist Fisch sowie Lein-, Walnuss- und Rapsöl. Eine große Menge an Magnesium enthalten Nüsse, Hülsenfrüchte oder Getreidekeime.

Eine vollwertige und ausgewogene Ernährungs- sowie Lebensweise wirken sich positiv auf den gesamten Organismus aus und sind ebenso bei Migräne empfehlenswert. Auch durch sportliche Aktivitäten und Entspannungsübungen können Sie Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun.

Quellen:

Verein für unabhängige Gesundheitsberatung: Migräne: Hilfe zur Selbsthilfe. https://www.ugb.de/ernaehrungsplan-praevention/migraene/ (Abgerufen am 19.03.2020)

Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft: Ernährung und Migräne. http://www.dmkg.de/files/dmkg.de/patienten/Download/ernaehrung.pdf

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